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BIP-Gewichtung

Ein zentraler Indikator für die Stärke einer Volkswirtschaft ist das Bruttoinlandsprodukt. Es spiegelt den Gesamtwert, der in einem Jahr im Inland erzeugten Waren und Dienstleistungen, wider und wird von allen Marktteilnehmern als zentrale Messgröße für das Wachstum einer Nation oder Region herangezogen. Somit ermöglicht das BIP einen fundamentalen Blick auf die Wirtschaftskraft eines Landes. Was die BIP-Gewichtung ausmacht und welche Vorteile eine Portfolioallokation nach dieser Methode bietet, erfahren Sie im Folgenden.

Der Buffet-Indikator

Vergleicht man das Bruttoinlandsprodukt mit der jeweiligen Marktkapitalisierung, ergibt sich ein Näherungswert zwischen der Bewertung des Aktienmarktes und dem tatsächlichen Output einer Volkswirtschaft — der sogenannte Buffett-Indikator.

Dieser wurde von der Investorenlegende Warren Buffett entwickelt und von ihm als “wahrscheinlich das beste Einzelmaß, wo Bewertungen zu einem bestimmten Zeitpunkt stehen” beschrieben.

Die Kennzahl kann dafür verwendet werden, zu beurteilen, ob die Aktienmarktbewertung tatsächlich den erzeugten ökonomischen Output widerspiegelt.

Grundsätzlich gilt: je höher der Wert des Buffett-Indikators, desto teurer ist der Aktienmarkt im Vergleich zu den gesamtwirtschaftlichen Erzeugnissen einer Nation und desto wahrscheinlicher ist eine Überbewertung des Aktienmarktes.

Ein Blick auf den Buffett-Indikator der Vereinigten Staaten zeigt: Seit 2013 hat sich die Markkapitalisierung  vom amerikanischen Bruttoinlandsprodukt stetig entfernt.

Momentan liegt der Wert bei historischen 156%. Zum Vergleich: Der Buffet Indikator lag in Japan im Jahr 1989 — also kurz vor dem Crash — bei 145%.

Buffet Indikator

Die Vorteile einer BIP-Gewichtung

Die BIP-Gewichtung beruht auf fundamentalen Daten – und ist somit emotionslos und objektiv. Das Drei-Faktoren-Modell von Nobelpreisträger Prof. Eugene Fama und Prof. Kenneth French, das den Kern unserer Anlagephilosophie bildet, betont die Bedeutung fundamentaler Gewichtung.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass eine BIP-Gewichtung emotional getriebene Entwicklungen auf dem Aktienmarkt außen vor lässt.

Darüber hinaus berücksichtigt die BIP-Gewichtung alle Unternehmen einer Volkswirtschaft und nicht nur die börsennotierten Konzerne.

Dies erweist sich beispielsweise in Deutschland als besonders vorteilhaft, da hier viele Unternehmen — anders als in den USA — den Gang an die Börse scheuen und oftmals noch in Familienhand sind.

Firmen wie Bosch, Aldi, die Schwarz-Gruppe (Lidl), Würth oder Bertelsmann gehören zu den größten Firmen Deutschlands, sind aber allesamt nicht an der Börse vertreten. Somit tragen sie auch nicht zur Marktkapitalisierung der Bundesrepublik bei.

Die Gewichtung anhand des BIP hat den Vorteil, dass die reale Relevanz der deutschen Wirtschaft deutlich besser miteinbezogen wird.

Weiterhin werden Wachstumsmärkte wie China und Indien, deren Kapitalmärkte im Vergleich zur Wirtschaftsleistung noch weniger stark entwickelt sind, durch die BIP-Gewichtung stärker berücksichtigt.

Dadurch werden Portfolios noch ausgeglichener und weniger abhängig von einzelnen Märkten, was auch zu einer Verbesserung der Performance beiträgt.

Fazit

Die BIP-Gewichtung kann man mit drei Wörtern zusammenfassen:

  • fundamental,
  • emotionslos, und
  • ausgeglichen.

Da die BIP-Gewichtung auf fundamentalen Daten beruht, werden emotional getriebene Entwicklungen auf dem Aktienmarkt nicht berücksichtigt.

Darüber hinaus bezieht diese Gewichtungs-Methode alle Unternehmen einer Volkswirtschaft mit ein, wodurch die reale Relevanz der deutschen Wirtschaft deutlich besser berücksichtigt wird.

Zu guter Letzt werden hier auch Wachstumsmärkte mit einbezogen – was zu einer Verbesserung der Perfomance beiträgt.

Aus diesem Grund berechnet sich die Ländergewichtung unserer Portfolios auf Basis der jeweiligen nationalen Wirtschaftsleistung.

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¹ Zielrenditen sind Prognosen und kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.

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