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Was sind Geldmarktfonds?

Bei Geldmarktfonds handelt es sich um festverzinsliche Investmentfonds, die ausschließlich oder überwiegend in kurzfristige und liquide Anleihen investieren. Hierzu zählen zum Beispiel festverzinsliche Wertpapiere mit kurzer Restlaufzeit von drei Monaten oder weniger, Termingelder oder Schuldscheindarlehen mit einer Laufzeit von weniger als 12 Monaten oder Investition direkt am Geldmarkt. Mit Geldmarktfonds können Privatanleger direkt am Geldmarkt aktiv werden, der sonst nur institutionellen Anlegern offen steht.

Der Geldmarkt: Markt für kurzfristige Kredite

Kurzfristige Kredite werden am Geldmarkt gehandelt – der Kapitalmarkt ist hingegen für längerfristige Finanzierungen reserviert. Am Geldmarkt handeln Kreditinstitute Finanzmittel mit kurzen Fristen untereinander (sog. Interbankengeldmarkt) oder mit der Zentralbank (sog. Regulierungsgeldmarkt).

Das Ziel hierbei ist die Sicherung von Liquidität. Die Teilnehmer am deutschen Geldmarkt sind Geschäftsbanken, die Europäische Zentralbank (EZB) sowie die ihr untergeordnete Deutsche Bundesbank.

Geldmarktfonds gibt es seit 1994, nachdem das Zweite Finanzmarktförderungsgesetz grünes Licht für diese neue Anlagemöglichkeit gegeben hatte.

Während 2007 das in Geldmarktfonds investierte Geld bei mehr als 100 Milliarden Euro lag, war dieser Wert 2018 bereits auf ca. 20 Milliarden Euro gesunken.

Wie funktionieren Geldmarktfonds?

Geldmarktfonds eignen sich besonders zum kurzfristigen Parken von Liquiditätsreserven, also um Geld kurzfristig anzulegen.

Besonders hohe Renditen kann man hier aber nicht erwarten – hier sind Geldmartkfonds anderen Fondstypen deutlich unterlegen und bieten lediglich eine Rendite in Höhe der Geldmarktsätze zu den Konditionen von Großanlegern.

Jedoch haben Geldmarktfonds trotz ihrer geringen Renditeaussichten ihre Daseinsberechtigung, da sie ohne fixe Laufzeiten oder Kündigungsfristen daherkommen – ganz im Gegensatz zu Immobilienfonds.

Ferner sind Geldmarktfonds sehr stabil in ihren Kursen, da sie oftmals nur infolge größerer Interventionen von Zentralbanken maßgeblich schwanken.

Geldmarktanlagen sind praktisch täglich fällig, sodass Investoren über das Geld ähnlich kurzfristig verfügen können, wie über das Geld auf dem normalen Girokonto.

Während Anleger beim Festgeld eine bestimmte Laufzeit vereinbaren oder beim Sparbuch eine bestimmte Kündigungsfrist beachten müssen, sind Anteile an einem Geldmarktfonds börsentäglich verfügbar.

Die Geldmarktverzinsung liegt normalerweise unter der Kapitalmarktverzinsung. Man spricht von einer Verknappung (Anspannung) des Geldmarkts, wenn die Zinssätze steigen und umgekehrt von einer Verflüssigung (Entspannung), wenn die Zinssätze sinken, weil sich die Bedingungen für Angebot und Nachfrage ändern.

Da auf dem Geldmarkt ausschließlich institutionelle Anleger, wie Banken, Versicherungen oder der Staat, zusammentreffen, können sich private Anleger nur über Geldmarktfonds und damit lediglich indirekt in diesem Markt engagieren.

Bei geldmarktnahen Fonds handelt es sich übrigens um Investmentfonds, die eng mit Geldmarktfonds verwandt sind und diesen stark ähneln. Sie investieren ebenfalls in festverzinsliche Wertpapiere mit einer kurzen Restlaufzeit und in variabel verzinsliche Anleihen, wie Termingelder.

Die Vor- und Nachteile einer Investition in Geldmarktfonds

Die meisten Anleihen verfügen über Ratings, die ihre Kreditqualität angeben. Rating-Agenturen, wie Standard & Poor’s (S&P), Moody’s und Fitch Ratings, bieten Anlegern einen Service, indem sie festverzinsliche Wertpapiere auf der Grundlage der aktuellen Forschung bewerten und das Risiko für den allgemeinen Kapitalmarkt in einem recht standardisierten System quantifizieren.

Dieses Rating-System gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass der Emittent entweder bei Zins- oder Kapitalzahlungen ausfällt und reicht von AAA (auch als “Triple A” bezeichnet, entspricht einer sehr geringen Ausfallwahrscheinlichkeit) bis D (“Default”, also Kreditausfall mit einer sehr niedrigen Wahrscheinlichkeit auf eine Rückzahlung des Nennwertes)*.

* Bei Standard & Poor’s und Fitch Ratings ist die niedrigste Stufe „D“. Bei Moody’s wird die gleichbedeutende Klasse hierzu „C“ genannt, bedeutet jedoch ebenso den Kreditausfall des Anleiheemittenten.

Vorteile von Geldmarktfonds

  1. Stabilität: Geldmarktfonds gelten im Allgemeinen als eine der am wenigsten volatilen Arten von Investmentfondsanlagen.
  2. Sicherheit: Die Fonds müssen aufgrund von Bundesvorschriften in kurzlebige Anlagen mit geringem Risiko investieren werden, wodurch sie weniger anfällig für Marktschwankungen sind als viele andere Arten von Anlagen.
  3. Kurze Dauer: Da die Laufzeit von Geldmarktfonds so kurz ist – maximal einige Monate – unterliegen sie in der Regel einem geringeren Zinsrisiko als Anlagen in länger laufenden Rentenfonds.

Nachteile von Geldmarktfonds

  1. Kreditrisiko: Im Gegensatz zu typischen Bankeinlagenzertifikaten oder Sparkonten sind Geldmarktfonds nicht bei der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) versichert. Obwohl Geldmarktfonds in qualitativ hochwertige Wertpapiere investieren und versuchen, den Wert Ihrer Investition zu erhalten, besteht also das Risiko, dass Sie Geld verlieren könnten.
  2. Inflationsrisiko: Aufgrund der Sicherheit und Kurzfristigkeit der zugrunde liegenden Anlagen sind die Renditen von Geldmarktfonds tendenziell niedriger als die von volatileren Anlagen wie typischen Aktien– und Rentenfonds, wodurch die Gefahr besteht, dass die Rendite nicht mit der Inflation Schritt halten kann.
  3. Geringe Rendite: Wie bereits erwähnt ist die Rendite bei Geldmarktfonds nur sehr gering. Selbst die besten Geldmarktfonds erzielen gerade einmal Renditen von etwa 3 Prozent pro Jahr.

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