Das Ur-Beispiel eines "Schweinezyklus"
Schweinezyklus im Rohstoffmarkt
Der Rohstoffmarkt ist ein typischer Markt, auf dem ein Schweinezyklus herrscht. Besonders stark war das im Zeitraum von 2000 bis 2020 sichtbar. Im Zuge der Globalisierung stieg u.a. der Ölpreis stark an. Denn der Rohstoffhunger der aufstrebenden Staaten wie Brasilien, Indien oder China war groß. Kurz vor der Finanzkrise hatte der Ölpreis seinen Hochpunkt bei über $ 148 pro Barrel erreicht, verlor anschließend bis 2020 jedoch kontinuierlich bis zu 80% seines Wertes. Der Rohstoffmarkt entwickelt häufig klassische, sehr lange Schweinezyklen. Der Grund ist, dass bei hohen Preisen mehr in die Erschließung neuer Ölfelder und Minen investiert wird, diese jedoch erst Jahre später zu produzieren beginnen.
Angesichts der seit 2021 steigenden Rohstoffpreise stellt sich die Frage, ob wir die nächsten Jahre vor einem neuen Schweine-Super-Zyklus am Rohstoffmarkt stehen? Diese Frage kann niemand mit Gewissheit beantworten. Was wir aber wissen, ist: Der Rohstoffmarkt hat schon einige Schweinezyklen hinter sich. Doch ist heute so manches anders als früher. So erlaubt das Fracking eine viel schnellere Erschließung von Ölquellen als dies bei konventionellen Fördermethoden der Fall ist. Ein weiterer Faktor ist China, das über die letzten zwanzig Jahre zum größten Rohstoffabnehmer der Welt geworden ist. Es ist schwer vorherzusehen, wie sich die Nachfrage aus das Land der Mitte entwickeln wird. Die Folge von so vielen Einflussfaktoren macht es unmöglich, den Markt – bzw. den Schweinezyklus – vorherzusagen.